Schon zu Zeiten, da das Römische Reich mächtig war, siedelte in den Neißeauen das slawische Volk der Turiseder bis es vor rund tausend Jahren auf geheimnisvolle Weise verschwand. In den folgen Jahrhunderten so gut wie vergessen, wird die erstaunliche Geschichte dieses Volkes seit etwa 25 Jahren systematisch erforscht.

 

Anlässlich des 99. Jahrestages des ersten archäologischen Fundes auf dem Gebiet der heutigen Kulturinsel Einsiedel, welcher die ersten Spuren zur Geschichte dieses einzigartigen Volkes legte, wurde das Musumsbaumhaus Historum am 21. Juli 2007 eröffnet. Hier kann Jeder erfahren, wie die ersten alten Tunnel gefunden wurden, wie die Turiseder lebten, warum die Küche mit einem Gitter abgesperrt ist und was aus den Bewohnern nach schwierigen Jahrzehnten geworden ist. Für ganz mutige Forscher geht es über einen Geheimgang mit Zauberspiegel ab ins Obergeschoss, wo mit karger Beleuchtung diverse Funde zu bestaunen sind.

 

 

Das verschollene Volk

Begebt Euch in unserem Historum auf die Fährten der Turiseder, deren kulturelle Leistungen so erstaunlich sind, dass heute kaum zu verstehen ist, warum sie in keinem unserer Geschichtsbücher erwähnt werden. Bis zum heutigen Tag ist die Existenz nur einem kleinen Kreis von Experten bekannt. Unglückliche Umstände und schicksalhafte historische Prozesse haben dieses Volk der Vergessenheit anheim fallen lassen.

Dem in seinem Fachbereich als unbestrittene Koryphäe geltende Historiker Jurusch Gorlik ist es zu verdanken, dass die originelle Kultur Turisedes uns Heutigen zugänglich wird. Er und der Holzgestalter Jürgen Bergmann haben sich der Aufgabe verschrieben, dem Unwissen entgegen zu treten. Die Ausstellungen im Historum sind das Ergebnis ihrer inzwischen jahrzehntelangen Ausgrabungen. Sie haben das Ziel, die erstaunliche Geschichte der Menschen von Turisede bekannt zu machen.